Wenn man dort ankommt, erreicht man zunächst das Strandcenter Barril. Auch die andere Station des Bähnchens ist hier. Das Strandcenter umfasst einige Restaurationen, in denen man etwas essen kann oder einen Kaffee trinken. Separat von den Lokalen gibt es zusätzliche sanitäre Anlagen, die kostenfrei benutzt werden können.
Um vom Barril ans Wasser zu kommen, geht man über eine Holzbrücke hinunter zum Strand des Atlantik. Die Brücke gibt es erst seit wenigen Jahren. Sie wurde errichtet, als die ganze Insel in Richtung auf die Ria Formosa zu mit einem Küstenschutz versehen worden ist.
Das ist eine auf Anhieb erst einmal hässlich wirkende Maßnahme. Es sind nämlich so etwas wie Holzzäune aufgestellt worden. Mit senkrechten Latten stehen sie immer in Karrées von ungefähr 3 m Seitenlänge. Sie sollen wohl bewirken, dass der Sand sich darin ansammelt und die Dünen schützt. Da ich die Ilha de Tavira noch von früher ohne dieses kannte, war das für mich zunächst stark gewöhnungsbedürftig als ich es zum ersten Mal sah. Aber aber natürlich sehe ich die Notwendigkeit dieser Maßnahme zum Küstenschutz ein.
Der Haupt-Badebetrieb findet links und rechts des Bereichs statt, den man über die Holzbrücke erreicht. Dort weht auch die Fahne, die anzeigt ob gebadet werden kann oder nicht. Nach links geht es in Richtung Tavira, wo ein weiteres Strandcenter ist, dass von Tavira aus mit Booten erreichbar ist. Mir gefällt es dort aber nicht so gut, ich gehe lieber von Pedras d‘el Rei aus auf die Insel.
Nach rechts kann man nun einige Kilometer laufen. In einem Bereich des Strandes geht man an einer ausgewiesenen FKK-Zone vorbei, wo aber hauptsächlich im Sommer etwas los ist. Aber wenn so etwas stört, der sollte auch im Herbst damit rechnen, dass sich dort einige Leute erholen. Es stört niemanden, wenn ein Strandwanderer dort entlang geht, der Bereich ist nicht extra abgesperrt, sondern nur durch Schilder kenntlich gemacht. Ich nehme an, dass dümmliche Gaffer dort ebenso unerwünscht sind wie an jedem anderen solchen Strand auch.
Je weiter man sich vom Strandcenter Barril entfernt, desto weniger Menschen begegnen einem. Natürlich gibt es auch Andere, die das zu schätzen wissen, aber es sind nur Einzelne und die Rummelatmosphäre bleibt in einer anderen Welt zurück.
Bei einer Strandwanderung ist immer irgendetwas zu erleben. Es gibt die Vögel, zum Beispiel Möven und Strandläufer, denen man zusehen kann, oder die Fischerböötchen, die manchmal nicht weit von der Küste entfernt auf Fang aus sind. Natürlich gibt es allerlei Strandgut, aber meist nicht zu viel Zivilisationsmüll. Davon findet man hier eher sehr wenig. Manchmal ein Fischernetz, eine Plastikdose, eine Tüte oder wer weiß was sonst. Dieser Strand ist keineswegs übersät mit Müll. Dafür gibt es eine Menge Muscheln, natürlich Seetang und ähnliche Pflanzen, manchmal ganze Baumstämme und anderes mehr. Ab und zu haben wir einen toten Fisch gefunden, einen Schildkrötenpanzer, selten eine Qualle. Der spektakulärste Fund, den wir bis jetzt gemacht haben, war wohl ein totes Delphinbaby.
Alles in allem: Das Strandwandern gerade auf dieser Insel tut einfach gut. Bis zum Inselende sind es vielleicht vier Kilometer – an einem schönen Tag ein wunderbarer Spaziergang hin und zurück. Aber bitte mindestens Wasser mitnehmen, denn auf dieser Seite der Ilha kann man nichts kaufen und nirgends einkehren.
Die Weite, die Luft, das Meer und die Atmosphäre von allem zusammen sind für mich Erholung pur und es wird mich sicher noch öfter dorthin ziehen: auf die Ilha de Tavira!