Unterwegs in der Serra do Espinhaço de Cão – 1

Das ist der Haupweg durch den Forst. Hier sind links Schirmkiefern und rechts Eukalyptus zu sehen. Es gibt auch richtig schoene Fusspfade.Im Algarve zu sein, ohne in den Serras zu wandern, kann ich mir gar nicht vorstellen. Wer zum ersten Mal im Algarve ist, wird das Umherwandern in den Serras als andersartig empfinden, im Vergleich zu dem, was man von zuhause gewohnt ist. Mir geht das bis heute so, wenn ich nach einigen Monaten mal wieder dort bin.

Hier soll es erst einmal um ganz allgemeine Eindrücke in diesem Hügelland gehen. Auf die Unterschiede zwischen den einzelnen algarvischen Serras möchte ich anderen Artikeln eingehen. Jetzt sei nur so viel erwähnt, dass es im Wesentlichen vier verschiedene Serras gibt, nämlich: die Serra do Espinhaço de Cão, die Serra de Monchique, die Serra de Caldeirão und die Serra Alcaria do Cume.

Ich möchte gerne mit der Westlichsten anfangen. Einerseits, weil ich dort zuletzt gewesen bin, und zum anderen, weil ich auf diese Art und Weise von West nach Ost eine Serra nach der anderen ein wenig vorstellen kann. Im Westen des Algarve liegt also die Serra Espinhaço de Cão, ein Höhenzug, der sicher vielen Touristen nicht besonders auffällt. Es sind eher flache Hügel, die im größten Teil dieser Serra nicht auf 170 m ansteigen. Erst am Übergang zur Serra de Monchique werden allmählich 200 m und mehr erreicht. Dieser “Bergrücken des Hundes”, wie man den portugiesischen Namen in etwa übersetzen könnte, zieht sich in Nord-Süd-Richtung in etwa parallel zur Küste hin.

An diesem Teich lebten etliche Froesche und andere TiereIn der Nähe des Ortes Barão de São João befindet sich ein Mata Nacional, zu Deutsch: ein Staatsforst. Der Weg dorthin ist im Ort ausgeschildert. Es geht hügelaufwärts, nachdem man die asphaltierte Strecke verlassen hat, erreicht man einen Parkplatz.

Hier finden sich hauptsächlich Pinien und Eukalyptusbäume. Der Anbau von Eukalyptus ist leider immer noch weit verbreitet. Er dient der Erzeugung von Zellstoff, z.B. zur Papierherstellung. Diese Stangen sind aus den Stuken wieder herausgewachsen. Es gibt aber auch noch eine Menge seltener Wildpflanzen hier.Aber dieser Baum, der aus Australien stammt, schadet dem ohnehin trockenen Boden durch seinen starken Wasserverbrauch erheblich. Die meisten Eukalyptusbäume werden nicht stehen gelassen, bis sie große Bäume geworden sind. Sondern im Abstand von mehreren Jahren werden sie kurz über dem Boden abgesägt. Die Stuken bilden dann schnell wachsende neue Austriebe, so dass eine häufige Nutzung von erheblichen Massen an Holz erreicht werden kann.

Aber wir sind schließlich hier, um Urlaub zu machen. Darum sollten wir uns unterwegs nicht zu viele Gedanken über Probleme machen, die wir selbst doch nicht lösen können. Auch im Süden Portugals gibt es viele Ansätze zu umweltverträglichen Wirtschaftsweisen.

Allerlei Wildpflanzen bilden den Kontrast zu den Holzplantagen. Diese Gladilenart ist winzig gegen die Gladiolen aus dem Garten.Unterwegs sollten wir uns lieber über die gute Luft freuen und die intensiven Gerüche der Pflanzen des Südens genießen. Sie werden übrigens durch den Geruch des Eukalyptus noch angenehm ergänzt. Diese Serra ist weniger einsam als viele Regionen etwa der Serra de Caldeirão. Aber natürlich herrscht eine herrliche Ruhe dort. Auch wenn es eben ein Forst aus Pinien und Eukalyptus ist, der hier die Eindrücke bestimmt. Und nicht ein Mato, der nach der Zerstörung des Waldes vor Jahrhunderten immerhin auf natürlichem Wege entstanden ist.

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