Mietwagen: Vorsicht mit günstigen Autovermietungen! – 2

Sobald man die Ausfahrt passiert hat, kann man die Tankstelle schon sehen.Schon die Fahrt zur Tankstelle, die sich in Sichtweite des Flughafens befindet, kam mir irgendwie merkwürdig vor, was das Fahrverhalten des Autos angeht. Zunächst dachte ich aber, dass es einfach die Umstellung sei. Von meinem gewohnten, noch nicht so alten VW Scharan zuhause auf diesen kleinen alten Fiat hier. Ich tankte voll und wir fuhren weiter.

Irgendwie fühlte ich mich schon auf dem Weg aus Faro heraus vollkommen in der falschen Veranstaltung. Das Auto lief auf der Hinterachse unrund und drohte in jeder Kurve mit dem Heck nach außen auszubrechen.

Es war horrormäßig.

Da wir unterwegs sowieso einkaufen wollten steuerten wir den Parkplatz eines Supermarktes an. Von dort aus rief ich erstmal per Handy bei dem Autovermieter an, der mir freundlicherweise seine Handy-Nummer auf den Mietvertrag geschrieben hatte. Ich schilderte meine Bedenken gegen das Auto. Er stritt alles ab, behauptete diesen Wagen selbst in den letzten drei Tagen gefahren zu sein, und sagte, dass mit dem Fahrzeug alles in bester Ordnung sei. Eine Reklamation akzeptiere er nicht. Er könne mir auch jetzt keinen Wagen als Ersatz bringen, denn er habe keinen mehr.

So fuhren wir denn erst einmal weiter, wir wollten in den äußersten Westen des Algarve in das kleine Dörfchen Pedralva. Das ist schon eine ganz ordentliche Strecke, denn Pedralva liegt einige Kilometer nördlich von Vila do Bispo. Wir kamen gestresst dort an.

Der freundliche Empfang durch unsere Vermieterin und das kleine Ferienhäuschen, das wir dort gemietet hatten, entschädigten uns erst einmal für diese schaurige Anfahrt.

Ich will nun nicht in allen Einzelheiten schildern wie es weiterging. Aber nach ein paar weiteren Fahrten habe ich mich dann massiv beschwert und ein anderes Auto verlangt. Es hat mich etliche Telefonate gekostet. Zum Teil mit dem bewussten Mitarbeiter, der uns das Auto übergeben hatte, zum Teil auch mit dessen Chef, der sich nur „Bernardo“ nannte. Der erzählte mir hauptsächlich seine leidensvolle Scheidungsgeschichte, die es ihm gerade unmöglich mache, sich nach Pedralva zu begeben und sich um unser Auto zu kümmern.

Sehr, sehr hilfsbereit waren unsere Vermieter, die dieses nette Ferienhaus im Westalgarve auch weiterhin vermieten. Sie sind langjährige Kenner der Verhältnisse dort und gaben mir ein paar nützliche Hinweise, wie ich in der Sache weiter vorgehen könnte.

Ich bestand also weiter massiv auf den Austausch des Autos. Daraufhin drohte Bernardo mir mit Gewalt. Ich sagte ihm, dass ich nunmehr gezwungen sei, die Polizei einzuschalten. Daraufhin flippte er vollkommen aus und drohte mir für unseren Abreisetag, den er durch den Mietvertrag mit genauer Uhrzeit kannte, den Einsatz einiger Schläger auf dem Flughafen an. Das schlug dem Fass natürlich den Boden aus! Als ich dann sagte: „O.k., dann fahre ich jetzt zur GNR (Guarda Nacional Republicana) in Vila do Bispo und dort werden wir uns dann treffen.“ legte er einfach auf und das Gespräch war zu Ende. Wir besprachen die Sache noch ein paar Minuten mit unseren Vermietern, die uns erlaubt hatten, von ihrem Festnetzanschluss aus zu telefonieren.

Plötzlich klingelte das Telefon und der „Herr Bernardo“ war dran und meinte, es müsse doch möglich sein, die ganze Sache „korrekt“ zu regeln. Dass er dieses Wort überhaupt kannte, das konnte mich nur wundern! Er wolle mir ein Ersatzfahrzeug bringen; und zwar zu unserem Ferienhäuschen.

Mit dem anderen Fahrzeug war ich natürlich einverstanden, denn ich hatte keine Lust, meinen Urlaub in endlosen Sitzungen bei der Polizei oder womöglich auch noch vor Gericht zu verbringen.

Nicht einverstanden war ich jedoch mit dem Treffpunkt. Ich bestand darauf, dass wir uns in Vila do Bispo unmittelbar vor der Polizeistation treffen. So blieb mir immer die Möglichkeit, einfach hineinzugehen und die Sache anzuzeigen. Außerdem fühlten wir uns dort auch sicherer. Die unverschämten und dümmlichen Drohungen hatten wir nicht vergessen. Auch unser Vermieter meinte, es sei besser, vorsichtig zu sein beim Zusammenkommen mit diesem Menschen. (Fortsetzung hier)

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